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Stammdisch

  (2) Albrescht hat die zündende Idee  
 

Hans-Jürgen läßt sich heute entschuldigen, er ist bei der Gründungsversammlung zu einer Einheitspartei, die alle Interessen der Bürger unter einen Hut bringt und vor allem keine Konflikte duldet. Obwohl es mal wieder nicht seine Idee war, engagiert er sich mit all seiner Kraft, was nicht allzuviel heißt, für dieses Gremium, das sich getreu der Mission vor Beginn der Sitzung immer an den Händen fassen will.
 
Dafür ist heute wieder unsern Albrescht dabei. Albrescht ist stellvertretender Abteilungskommandant bei der Freiwilligen Feuerwehr und bei Kollegen ob seiner manchmal etwas visionären Ideen zur Brandverhütung gleichermaßen geschätzt und gefürchtet, aber sehen Sie selbst:
 
Wolfgang: Un wie Albrescht, wo warschn letsch Woch? Widder verhiedungsteschnisch unnerwegs?
 
Albrescht: Als ihr do letsch Woch rumgelabert hebt wegge denne Studente, heb isch praktische Brondverhiedung betriwwe. (Zieht einen schwertähnliches leuchtendes Plastikteil und hält es beschwörend mit beiden Händen ausgestreckt vor sich, die Augen verengen sich zu Schlitzen.)
 
Dieter: Mensch, Albrecht. Das ist ja filmreif. Du als Luke Skywalker und der Manfred als Darth Vader.
 
Manfred: Oh, Dieter. Der Darth Vader geht doch so!. Und außerdem ist das kein Laserschwert, was der Albrecht da hat, sondern Polyäthylen mit´n paar Leuchtdioden und Batterien. Was soll das überhaupt?
 
Albrescht: Mer merkt, ihr seid halt net vom Fach. Hebt ihr schunnemol driwwer nochgedenkt, was der olljährlische Fackelzuch von dene Studente iwwerhaupt fern Risiko fir ganz Woinem un Umgebung bedeite tud? Stellt eisch nur mol vor, oner von dene Jungs fällt wonn´s dunkel iss um, weil er bissel zuviel getrunke hot, nei in de Wald und schunn brennts lischterloh...
 
Wolfgang: Und donn brennt de Wald, die Burg un gonz Woinem ab und donn gehe se all neksch johr noch Schriese, do gibt´s außerdem eh die bessere Konzerte.
 
Karl-Heinz: Aber wir haben doch auch ein sehr lebendiges kulturelles Leben hier in Schries--, äh Weinheim, oder?
 
Maria-Dorothee: Was nützt uns denn unser Kulturprogramm, wenn wir alle im Müll erstickt sind ? Albrecht, hast du denn nicht darüber nachgedacht, daß diese Plastikteile gar nicht recycelt werden können?
 
Albrescht: Des is doch gar net woar. Hebt ihr des net gelese von dene 3.500 Waschgutschee, die´s do vun dem neie Audoohaus gewe hot? Aus dene Schwerter baue mir elektronische Warndreieck fer wenn´s dunkl is un verkaafe die dene. Die kenne se donn neksch Joar verschenke, weil nochemol Waschgutschee wer jo bled, oda ? Un isch heb mir gedenkt, daß die Studente des zsammeschrauwe misse, die wo annere Leit de Gaade vollgekotzt hawwe.
 
Karl-Heinz: Albrecht, aber wir können doch unsere lieben Gäste nicht zum Arbeitsdienst verdonnern.
 
Jürgen: In der Tat. Ich denke, da sollten wir behutsam mit umgehen. Erst Pur, dann die Funker und jetzt die Studenten. Es ist Euch ja sicherlich nicht entgangen, daß der Wirtschaftsstandort Weinheim an Bedeutung verliert. Bei der Volksbank gibt es Fusionsüberlegungen mit, ich wage es gar nicht auszusprechen, Schriesheim, die Stadtwerke gehen zu 15 % jeweils an EnBW und die MVV. Und da denkt Ihr an die Bestrafung unser liebgewonnenen Gäste, wenn Sie einmal im Jahr über die Stränge schlagen??
 
Dieter: Voll d ´accord. Wir machen aus der ganzen Sache eine Aktion, wie sie Weinheim noch nie gesehen hat. Manfred, von der Technik her kriegt Ihr das doch locker hin mit den Tekknofackeln, oder ? Die Studenten respektive Ihre Mäzene kaufen den Plastikquatsch und spenden ihn dann wieder der Stadt Weinheim. Die gesamte Weihnachtsbeleuchtung für die Innenstadt ist damit abgehakt. Und unser Albrecht kriegt noch zwei Englischkurse spendiert und geht sozugagen als "Ritter des Lichts" im In-und Ausland auf Kundenfang. Alle Fackelläufe und St. Martinsumzüge dieser Welt werden ein anderes Gesicht bekommen: Licht aus Weinheim-sicher und umweltfreundlich.
 
Wolfgang: Ah, her uff. Und du ziehscht donn vun Tokscho zu Tokscho un erzählscht dene du hettsch des Lischt gesehn. Mit dene kurze Hoorn un doim komische Boss-Ozug? Do braasch en Typ wie misch mit offene Sandale un lange Hoarn.
 
Karl-Heinz: Ja, das könnte ich mir gut vorstellen. Wolfgang als Erleuchteter und Dieter als sein Sprachrohr. Ihr wißt ja, der hiesige Dialekt wird nicht überall in der Republik verstanden.
 
Wolfgang: De Dieter als mon Dolmetscher, seid ihr noch gonz kla? Der versteht misch doch üwwerhaupt net.
 
Maria-Dorothee: Ich verstehe euch alle nicht mehr. Wenn immer mehr Plastiklichter produziert werden, dann müssen sie doch irgendwann entsorgt werden, irgendwo auf diesem Globus, wahrscheinlich wieder irgendwo in der dritten Welt.
 
Wolfgang: In Schriese... .
 
Ernscht (kommt gehetzt zur Tür rein): A´s dut mer led, isch konnt net friher. Do warn noch e paar Studente, die sin noch e Woch gebliwwe, do mußt isch noch boim Brondlösche helfe. Awwer stellt Eisch vor, da warn e paar vum Präsidium dabei, die hawwe so philosophiert, daß ma mit so Plastikfackeln en haufe Kohle mache könnt und es ist owwedrein noch sischerer als mit denne rischtische. Un jetzt kummt de Kracher, stellt eisch vor die sin schunn in Verhondlunge mit em Lieferonte, awwer net in Schina oda Hong Kong, nee, in Schriese....

    

Was bis jetz bassiat is:
Folge 8:
Inkognito

Folge 7:
All fort !

Folge 6:
Sicherheit

Folge 5:
Ausgewählt

Folge 4:
Kataschtrofe

Folge 3: Alkohol

Folge 2: Albrescht hat die zündende Idee

Folge 1: Die Studente sin do!

Die Akteure

Fortsetzung ...  

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